Bereits 1527 gründete Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Lüneburg auf dem Gelände der heutigen Harz-Metall GmbH eine Blei- und Kupferhütte, die fortan unter dem Namen Frau-Marien-(Saiger)-Hütte und später als Bleihütte Oker bekannt war. Neben der Frau-Marien-(Saiger)-Hütte an der Oker gehörten auch die Frau-Sophien-Hütte an der Innerste bei Langelsheim und die Herzog-Julius-Hütte an der Grane bei Astfeld zu den Unterharzer Metallhütten.
Alle Erze, die bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den drei Unterharzer Hütten verarbeitet wurden, stammen aus der Lagerstätte Rammelsberg bei Goslar. Über einen Zeitraum von 1000 Jahren wurden aus ihnen Blei, Silber, Kupfer und Zink sowie zahlreiche Nebenmetalle gewonnen – bis das Bergwerk 1988 stillgelegt wurde.
Nachdem die Frau-Marien-(Saiger-)Hütte seit mehreren Jahren im Staatsbesitz der Länder Preußen und Braunschweig war, wurde am 13. Dezember 1923 die Preußische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft – kurz Preussag – und ein Jahr später die Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH gegründet, von denen vier Siebtel dem privatwirtschaftlichen Unternehmen Preussag und drei Siebtel der Braunschweig GmbH gehörten. 1967 wurden alle staatlichen Anteile an der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke GmbH auf die Preussag AG übertragen, die ihre Metallaktivitäten in der Preussag AG Metall bündelte. Ein Jahr später folgten weitere organisatorische Maßnahmen, wodurch die Bleihütte Oker, die Zinkoxydhütte Oker und die Zinkhütte Harlingerode zum Hüttenwerk Harz zusammengefasst wurden.
Mit der Erschöpfung der Lagerstätte sowie dem Rückgang des Metallpreises wurden die Aktivitäten der Preussag AG Metall angepasst. 1986 wurden die Hüttenwerke Harz Teil der neu gegründeten Harz-Metall GmbH, die ihre Position als eines der führenden Recyclingunternehmen für Blei und Zink in Europa bis heute stärkt.